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27.06.2012
PROJEKT-DURCHFüHRUNG KOMMT NICHT AUS DER SCHUBLADE .
FORTIS IT-Services GmbH verbindet agile Projektdurchführung mit den Anforderungen der Kunden. Die Durchführung agiler Projekte hat in den vergangenen zehn Jahren in weiten Teilen der IT-Szene einen bedeutenden Stellenwert eingenommen. Projektteams erhalten dabei einen Freiraum, flexibel auf die Dynamik des technischen Fortschritts und des wirtschaftlichen Wettbewerbs zu reagieren. FORTIS IT-Services hat das Prinzip agiler Projektsteuerung auch auf die eigene Unternehmensentwicklung übertragen. Dennoch würde nach Ansicht des IT-Beratungsunternehmens das starre Festhalten an einer Methode der Projektsteuerung in die Irre führen. Grund sind die unterschiedlichen und jeweils berechtigten Anforderungen der Kunden.

An den Vorzügen agiler Projekt-Durchführung besteht kein Zweifel: Mit einer flexiblen Projektsteuerung lässt sich vermeiden, dass ein Projektergebnis nach mehrjähriger Entwicklungszeit an den Bedürfnissen der Anwender vorbeigeht oder bereits technisch überholt ist. Die Kehrseite der Medaille zeigt sich beim Kunden auf der Projektebene oder noch häufiger beim Einkauf. „Das Problem besteht dem Unternehmen gegenüber oft darin, einen Festpreis zu garantieren“, erläutert FORTIS-Geschäftsführer Winald Kasch: „Wir garantieren keinen Preis, sondern einen Wert. Dies fordert unter anderem der Einkaufsabteilung mehr Flexibilität ab. Allerdings ist das Abrechnen nach Aufwand von unseren Kunden bei agilen Projekten inzwischen weitgehend akzeptiert.“ Entscheidend ist der Umgang mit Änderungen Gleichzeitig gibt es keine Software-Entwicklung aus der Schublade. Die etablierten Standards des Projektmanagements können nicht je nach bevorzugter Methode eins zu eins übernommen werden. FORTIS-Evangelist Martin Comfort erklärt: „Es gibt keine zwei Welten eines klassischen und eines agilen Projektmanagements, eher ein breites Spektrum an Methoden.“ Er lehnt daher die Redeweise von einem „Aufeinanderprallen der Welten“ ab: „Das wesentliche Problem besteht immer im Umgang mit Änderungen, die obligatorisch eintreten. Dabei spielt es keine Rolle, ob ich wie beim PMI einen guten Change Request-Prozess habe oder ob ich wie in SCRUM meine User-Stories flexibel plane. Entscheidend ist, dass bei Änderungen Entscheidungen getroffen werden müssen.“ Alle Methoden schreiben klare Prozesse vor und sind dabei sehr rigide. Die eigentliche Kunst einer Projektumsetzung in der Praxis ist daher, zusammen mit dem Kunden auf einer Basis des Einverständnisses und des Vertrauens die passenden Elemente verschiedener Methoden erfolgreich zu kombinieren, so Martin Comfort: „Wir verstehen es als unsere Herausforderung, Prozesse und Methoden nicht dogmatisch zu verfolgen – egal ob agil oder nicht – sondern auf Kommunikation, Transparenz und Teamwork zu setzen.“ Eine wichtige Voraussetzung dafür ist, dass die oft langen und komplexen Entscheidungsprozesse in Unternehmen verkürzt und die Entscheidungsbefugnis auf der operativen Ebene verstärkt werden. Der Werte-Sponsor schützt gegen nicht-agile Kräfte Winald Kasch erkennt häufig das Vorherrschen eines deterministischen Weltbilds, zum Beispiel in einem Ingenieurs-Umfeld. Je größer ein Unternehmen sei, desto länger dauere es, ein Verständnis für Agilität zu entwickeln und umzusetzen. Doch auch die Kunden einer unterschiedlichen Geisteshaltung oder Unternehmenskultur würden das agile Vorgehen mittlerweile verstehen. „Von besonderer Bedeutung in einem agilen Projektteam ist der so genannte Werte-Sponsor, bzw. das Team aus Scrum-Master und Product Owner, der das Projekt gegen nicht-agile Kräfte schützt“, betont Winald Kasch, „er ermöglicht als Puffer, in einem Umfeld nicht-agiler Kräfte zielführend zu arbeiten.“ So gelinge es aus seiner Erfahrung, Projekte auch in solchen Unternehmen erfolgreich zu Ende führen, die eine Kompatibilität zur Agilität noch entwickeln müssen. Jüngst haben Hans-Bernd Kittlaus von InnoTivum Consulting und Hartmut Herde von der PPI AG Informationstechnologie auf www.heise.de unter dem Titel „Eine Frage der Kultur“ einen Beitrag zum Thema verfasst. Darin sprechen sie von einem „Aufeinanderprallen der Welten“. heise.de, 08.06.2012: „Eine Frage der Kultur“, http://www.heise.de/developer/artikel/Agile-Software-Entwicklung-braucht-auch-ein-agiles-Projektmanagement-1598135.html