Aktuelles.

19.11.2015
DEZENTRALE STEUERUNG DIGITALER HR.
Vortrag von Hubertus Bergmann und Christian Bartling beim Kompetenzforum „Digital HR“ der Deutschen Gesellschaft für Personalführung. Ende Oktober hatte die Deutsche Gesellschaft für Personalführung (DGFP) nach Berlin geladen, zum zweitägigen Kompetenzforum „Digital HR - HR auf dem Weg zum digitalisierten Unternehmen“. Hubertus Bergmann, geschäftsführender Gesellschafter der FORTIS IT-Services GmbH, und FORTIS IT-Projektberater Christian Bartling hielten einen Vortrag zum Fokus Führung im Kontext der digitalen Transformation.

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Dabei wiesen sie zunächst auf sehr unterschiedliche Fortschritte in der Digitalisierung hin, unabhängig von der Unternehmensgröße, und beleuchteten dann mehrere Bereiche der HR, die durch Digitalisierung betroffen sind. Das Schlagwort Digitalisierung oder das, was als solche wahrgenommen wird, ist mit der Nutzung neuer Technologien alleine nicht erschöpfend betrachtet. So bedeutet Digitalisierung vordergründig durchaus eine Umstellung von Business-Modellen, um sich verändernden Marktumgebungen schnell anpassen zu können. Nicht nur Business-Modelle, sondern auch Mindsets umstellen

DGFP-Kompetenzforum

Daneben geht es jedoch vor allem auch um eine Umstellung der Mindsets von Mitarbeitern. Dies betrifft eine grundsätzliche Bereitschaft für Veränderung, die im Unternehmen, aber auch bei allen Mitarbeitern zu erzeugen ist. Weiter dreht es sich auch um Lernen im Kontext, das gegenüber standardisierter Weiterbildung heute im Vordergrund stehen sollte. Für die Weiterbildung sind ebenfalls digitale Medien nutzbar. Daneben sollte sich die zentrale Business Unit den Mitarbeitern gegenüber deutlich stärker um Transparenz bemühen. Das Management hat demnach die Aufgabe, den Rahmen zu orchestrieren, während HR in diesem Zusammenhang eine Serviceorganisation darstellt, die dabei unterstützt neue Mitarbeiter zu finden und die Mitarbeiterentwicklung koordiniert, unter dem Motto „reinvent yourself“. Dies beinhaltet – gerade, wenn sich das Unternehmen mit verschiedenen, weitgehend autonomen Business Units aufstellt – die HR-Kompetenzen im Unternehmen zu verteilen. Bei der Rekrutierung bieten sich neue Werkzeuge aus dem Bereich Big Data als Unterstützung an. Gleichzeitig sollten Mitarbeiter befähigt werden, sich schnell zu vernetzen. Wenn es an die praktische Umsetzung geht, ist eine Evaluierungsphase hilfreich, um zu erkennen, welche digitalen Kompetenzen sind überhaupt notwendig. Entsprechend sind anschließend bisherige interne Schulungs-, Auswahl- und Weiterbildungsprozesse nach und nach umzustellen. Hubertus Bergmann und Christian Bartling verwiesen dabei auf Anleihen, die sie bei FORTIS in ihrer täglichen Arbeit bei agilen Prozessen nehmen, indem eine Feedback-Kultur nicht nur gefordert, sondern gelebt wird, und indem insofern ein Change bei der Kommunikation zwischen Mitarbeitern und auch Führungskräften stattfindet. Einsatz neuer Technologien, gepaart mit neuer Kultur

DigitalHR-Schriftzug

Die Ausführungen ernteten große Zustimmung im Kompetenzforum, wobei jedoch verschiedene Teilnehmer Einschränkungen aus praktischer Sicht machten. So sehen viele Unternehmen ein innovatives Führungs-Modell, wie von FORTIS vorgestellt, für sich selbst noch nicht greifbar. Stattdessen wird häufig nur nach passender Software- oder Tool-Unterstützung gesucht, um klassische HR-Tätigkeiten wie Coaching und Weiterbildung im digitalen Look zu präsentieren. Oft besteht noch wenig Bereitschaft die Modelle der Zusammenarbeit zu ändern, obwohl einige HR-Bereiche durchaus bemerken, dass neue Mitarbeiter „anders ticken“ und andere Bedürfnisse haben. Aus Sicht von FORTIS ist es jedoch nicht damit getan, dass neue Generationen von Mitarbeitern andere Technologien nutzen. Sondern sie wollen auch anders arbeiten. In diesem Zuge sind entsprechend die Unternehmenskultur (siehe oben) und die Arbeitsweise von HR zu erneuern.

FORTIS Disciplina

Wird Digitalisierung zu Recht als ein wesentlicher „Treiber“ der heutigen Zeit betrachtet, so ist der Anspruch von FORTIS ebenfalls Treiber der Digitalisierung zu sein, gleichzeitig unweigerlich jedoch auch ihr Getriebener. Die FORTIS-Referenten haben die Erkenntnis mitgenommen, ihren spezifischen Weg unbeirrt weiter zu gehen und HR weiterhin dezentral zu stärken und steuern. Die Deutsche Gesellschaft für Personalführung e.V. ist die größte Fachorganisation für Personalmanagement und Personalführung in Deutschland. Mit mehr als 2.500 Mitgliedsunternehmen und Mitgliedern fördert die DGFP unternehmensübergreifenden, strukturierten Erfahrungsaustausch und ein einzigartiges Kompetenznetzwerk zwischen Personalverantwortlichen.