Aktuelles.
26.06.2016
BUCHTIPP: EIN BLICK AUF DIE „UNSICHTBARE REVOLUTION IN UNTERNEHMEN“.
In seinem neuen Buch „Wir sind Chef“ beschreibt Hermann Arnold einen Zustand der Lähmung vieler Unternehmen, die angesichts einer Vielzahl an Innovationen in den Märkten noch keine Alternativen der Zusammenarbeit und Unternehmensführung gefunden haben. Gleichzeitig fühle sich jedoch jeder Einzelne behindert durch ein System, das den tatsächlichen Anforderungen nicht mehr gerecht wird.
Der Autor Hermann Arnold ist Mitgründer und langjähriger Geschäftsführer der Haufe-umantis AG. Gemeinsam mit seinen Kollegen hat er im eigenen Unternehmen und mit Kunden Ansätze wie Vorgesetztenwahlen und Unternehmensdemokratie erprobt, ebenso wie teamverantwortete Mitarbeitergewinnung und Führungskräfteentwicklung durch Zurücktreten. Er versteht sich als Erforscher und Ermutiger innovativer Organisationsformen.
Im Buch beschreibt er diese Praxisbeispiele und Experimente des Teams von Haufe-umantis und anderer Unternehmen, um ihre Organisation und Führung zu transformieren. Als wichtigsten Punkt arbeitet er dabei das „Neudenken von Führung“ heraus. In Zukunft müsse jeder führen und jeder folgen können. Entsprechend der Slogan: „Wir alle sind Chef.“
Das Buch selbst ist gemäß einem agilen Konzept entwickelt und ausgeführt worden, das im Beitrag auf unternehmen-heute.de als „Wir sind Autor“ umschrieben wird. Als agiles Buch über agiles Management sei die erste Auflage daher als Version 0.9 zu verstehen, die im Austausch mit Lesern und Anwendern kontinuierlich weiter entwickelt wird. Dazu können Interessierte auf der Plattform os.haufe.com die vorgestellten Ansätze bewerten, Feedback geben, eigene Erfahrungen ergänzen, neue Ideen vorstellen oder Verbesserungsvorschläge machen. Entsprechende Beiträge sollen in zukünftige Auflagen des Buches einfließen.
Hermann Arnold präsentiert agile Unternehmensführung nicht als den ultimativen Heilsbringer. Stattdessen plädiert er dafür, das klassische Konzept von Weisung und Kontrolle zu modernisieren. Je nach Anforderungslage und Reifegrad der Organisation könne es um geeignete Elemente agiler Netzwerke ergänzt werden. Zudem sieht er die Notwendigkeit Macht neu zu denken und umzuverteilen: Verantwortung sei von jedem einzelnen zu übernehmen, und jeder müsse auch gleichermaßen fähig sein je nach Situation führen oder auch folgen zu können.
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter müssen in die Lage versetzt werden beurteilen zu können, wann Führen und wann Folgen angebracht ist. Und ebenso müssen die Unternehmen in die Lage versetzt werden zu erkennen, welche agilen Methoden zu ihnen passen, welche Infrastruktur im Unternehmen und welche Kompetenzen bei den Mitarbeitern erforderlich sind. Um die unternehmerische Strategie und klare Spielregeln festzulegen, kann das Buch als hilfreiche und anregende Lektüre betrachtet werden.
Das Buch von Hermann Arnold: „Wir sind Chef – Wie eine unsichtbare Revolution Unternehmen verändert“ ist erschienen im Haufe-Verlag Freiburg (ISBN: 978-3-648-08205-8), die 1. Auflage 2016 im Hardcover-Einband umfasst 336 Seiten und kostet 24,95 Euro.


NEUDENKEN VON FÜHRUNG UND VON MACHT
Mit seinen Ausführungen möchte Hermann Arnold erste Antworten auf die vielen Fragen geben, die im Zusammenhang mit den hohen Erwartungen an Agilität und ihre Umsetzung bestehen. Er verdeutlicht, dass das Konzept nicht als Wunderwaffe in volatilen Märkten gelten kann, und dass schnelleres Agieren und Innovieren, zufriedenere Mitarbeiter und ein ertragreicheres Geschäft keine selbstverständlichen Folgen einer agilen Herangehensweise an Organisationsentwicklung sind. Dabei geht er jedoch nicht lehrmeisterlich vor, indem er allgemein gültige Probleme und Lösungsmöglichkeiten aufzeigte. Stattdessen stellt er gezielt Erfolgsfälle vor, und was aus ihnen zu lernen sei. Dabei entwickelt er verschiedene mögliche Organisationsinnovationen und versucht Unternehmen dahin zu bringen, nicht in erster Linie Fehler zu vermeiden, sondern vor allem Erfolge zu ermöglichen.