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Manager Magazin online berichtet über Studie „Digital Leadership 2017“ der Personalberatung Rochus Mummert – Defizite in Werteorientierung
Obwohl sich die meisten Manager in Deutschland selbst mehrheitlich eine hohe digitale Kompetenz bescheinigen, übersehen sie wesentliche Grundlagen zur Bewältigung einer gelungenen Digitalisierung. Das ist das zentrale Ergebnis der Studie „Digital Leadership 2017“ der Personalberatung Rochus Mummert, die dem Manager Magazin online vorliegt.
Im Beitrag auf manager-magazin.de heißt es, dass die Selbsteinschätzung der Entscheider in Deutschlands Unternehmen stark auf einer Innensicht beruhe. Zwar stellten sich die meisten der befragten Führungskräfte selbst ein gutes bis sehr gutes digitales Zeugnis aus, wird Peter Schoppe, Partner der Münchener Personalberatung, zitiert. Diese Selbsteinschätzung drohe jedoch trügerisch zu sein, wenn sie auf einer zu starken Innensicht beruhe. Genau dies sei jedoch in vielen Unternehmen der Fall. Gleichzeitig würden auch Veränderungen in Hinblick auf eine digitale Transformation der Unternehmen meist nur aus den bestehenden Strukturen heraus betrieben.
Für die Untersuchung wurden rund 100 Führungskräfte befragt, die meisten von ihnen aus dem Top-Management. Demnach laufe der Austausch von Topmanagern und Führungskräfte zum Thema Digitalisierung vor allem auf der gleichen Hierarchiestufe (74 Prozent) oder mit von ihnen geführten Mitarbeitern (71 Prozent). Einen externen Kontakt zu Geschäftspartnern, Wissenschaftlern oder Verbänden suche hingegen nur jeder dritte Befragte.
Um auf disruptive Veränderungen von Märkten und Kundenbedürfnissen effektiv reagieren zu können, sei ein regelmäßiger Blick über den Tellerrand nötig, so Carlo Mackrodt, Partner bei Rochus Mummert. Der Studie zufolge betreibt aber nur jedes zweite Unternehmen ein Innovations-Scouting im EU-Raum. Die Anzahl der Unternehmen, die sich bei der Suche nach Innovationen auch in Richtung USA oder Asien orientieren, sei noch viel geringer. Dies birgt den Studienautoren zufolge große Gefahren.
Kulturelle Revolution in Unternehmen steht noch aus
Organisatorisch geht gut die Hälfte der Unternehmen die digitale Transformation aktuell vor allem mit bereichsübergreifenden Projektgruppen an (52 Prozent). Bisher haben nur 11 Prozent der befragten Unternehmen einen Chief Digital Officer berufen, bei weiteren 10 Prozent wird absehbar ein CDO berufen. In der Mehrzahl gehen die Unternehmen jedoch davon aus, dass sie mit dieser Herausforderung auch ohne organisatorische Maßnahmen fertig werden wie eine Ausgründung auch das Schaffen eines eigenen Geschäftsbereichs.
Der zukunftsfähige CEO soll nach Meinung der Befragten vor allem folgende Fähigkeiten aufbringen: Wertschätzung der Mitarbeitenden, die Entwicklung der Mitarbeitenden sowie das Formulieren visionärer Digital-Strategien. Deutlich dahinter folgen die Fähigkeiten digitaler Geschäftsmodelle zu entwickeln und generell eine hohe Affinität zu digitalen und High Tech-Themen aufzuweisen. In Verbindung mit der digitalen Revolution ist der Studie zufolge in deutschen Unternehmen auch eine kulturelle Revolution zu erwarten:
„Die gewünschte kulturelle Veränderung in Richtung Vertrauen, Eigenverantwortung, Teilhabe und Entfaltungsmöglichkeiten würde gegenüber dem Status quo einen Quantensprung bedeuten. Denn obwohl sich in zahlreichen Unternehmen der Führungsstil schon verändert hat, stecken viele Unternehmen noch immer zwischen der alten geplanten und der neuen agilen Arbeitswelt.“
Abschließend wird Carlo Mackrodt dahingehend zitiert, dass künftig kein Manager mehr erfolgreich agieren könne ohne Kompetenzen in Sachen werteorientierte Führung und Mitarbeiterentwicklung aufzuweisen. Diese Grundforderung sei unabhängig davon, ob es sich um Geschäftsführende oder Chief Digital Officers handele.