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Die Digitalisierung kommt in Unternehmen besonders gut voran, wenn eine passende Organisationsform geschaffen wurde. Dies belegt eine Studie der Personal- und Managementberatung Kienbaum,
die sie zum Stand der Digitalisierung bei den bayerischen Metall- und Elektroarbeitgeberverbänden (bayme vbm) durchgeführt hat. Demnach können agile Unternehmen mit einem hohen digitalen Reifegrad schnell auf Marktveränderungen wie schwankende Nachfragen oder Kundenbedürfnisse reagieren.
Bertram Brossardt, Hauptgeschäftsführer von bayme vbm, erklärt: „Bei der Digitalisierung gewinnt die Frage nach der geeigneten Organisationsform zunehmend an Bedeutung, denn sie beeinflusst maßgeblich den Erfolg der digitalen Transformation.“ Um den Stand der Umsetzung digitaler Neuerungen in den Unternehmen zu bewerten, wurde ein vierstufiges Modell entwickelt, das die digitale Reife von Unternehmen unterscheidet:
- Klassische Organisation
- Hybrid-Unternehmen
- Digitale Experten-Organisation
- Agile Organisation (Digital-Unternehmen)
Kienbaum stellt on diesem Zusammenhang fest, dass sich Agilität und digitaler Reifegrad gegenseitig bedingen. Als Stichworte für den höchsten, agilen Reifegrad dienen unter anderem: „Netzwerk-Organisation, die proaktiv und antizipativ auf Veränderungen reagiert“ und „innovative Unternehmenskultur mit flexiblen Arbeitsweisen“. Yvonne Balzer, Head of Digital Division bei Kienbaum und Mitglied der Geschäftsleitung, berichtet:
„Mit der Digitalisierung geht ein Wandel von funktionalen Organisationsstrukturen zu agilen Netzwerkorganisationen einher. Diese Weiterentwicklung vollzieht sich evolutionär, nicht revolutionär.“
Sind erst die richtigen Organisationsformen geschaffen, bedeutet die Digitalisierung eine große Chance. Laut Studie befinden sich rund zwei Drittel der befragten Unternehmen in der bayerischen M+E-Industrie in den ersten beiden digitalen Reifegraden und stehen damit noch am Anfang der digitalen Transformation. Ein direkter Bezug zwischen der digitalen Reife und der Unternehmensgröße ließ sich nicht nachweisen. Jedoch wurde festgestellt, dass Branchen mit kurzen Produktlebenszyklen durchschnittlich digital reifer sind.
Eine der wichtigsten Erkenntnisse der Studie ist, dass die digitale Transformation nur dann gelingt, wenn sie unternehmensintern getrieben wird. 76 Prozent der befragten Unternehmen erklärten die digitale Transformation zur Chefsache. Dies wird grundsätzlich begrüßt, da Geschäftsführer oder CEOs als Strategen und Entscheider prädestiniert dafür sind, „den digitalen Wandel ganzheitlich zu etablieren und zu treiben“.
Jedoch, wie Kienbaum berichtet, zeigten Unternehmen mit einer eigenen Digitaleinheit, die die digitale Transformation fachbereichsübergreifend fokussiert, einen besonders hohen digitalen Reifegrad. Zudem gilt laut lead-digital.de: Unternehmen, die ihre Mitarbeiter in Vollzeit auf Digitalisierungsthemen setzen, haben einen höheren digitalen Reifegrad. Wenn auch ein Großteil der in der Studie befragten Unternehmen an diesem Punkt noch nicht angekommen ist, befinden sich jedoch drei Viertel auf dem Weg dorthin.
Weitere Informationen zur Studie und den vollständigen Ergebnisbericht finden Sie hier.