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Laut Studie der TH Nürnberg kommt für Manager zu den Grundfertigkeiten Lesen, Schreiben und Rechnen noch „Digitales Denken“ hinzu
Digitales Denken gehört inzwischen zu den Grundfertigkeiten, die für das Management der Zukunft ebenso unerlässlich sein werden wie Lesen, Schreiben und Rechnen. Zu diesem Ergebnis kommt die Studie „Erfolgskritische Kompetenzen im digitalen Zeitalter“ von Yasmin Mei-Yee Weiß, Professorin an der Technischen Hochschule Nürnberg. Darüber berichtet Christiane Pütter auf cio.de.
In dem Papier, in dem die Professorin Weiß nach den „Future Hot Skills“ fragt, führt sie den Begriff „digitale Flüchtlinge“ ein. Damit bezeichnet sie Menschen, die von ihrem Arbeitsplatz vertrieben werden, weil sich neue Technologien rasant durchsetzen. Von den rund 340 Schülerinnen, Schüler und Studierenden, mit denen sie sprach, äußerten einige die Befürchtung, als digitale Flüchtlinge zu enden. 83 Prozent von ihnen gaben an, dass sie sich durch Schule und Universität nicht gut auf Veränderungen durch die digitale Transformation vorbereitet fühlten.
Solides IT-Grundverständnis unersetzlich
Zudem führte die Autorin Gespräche mit 60 Vertreterinnen und Vertretern aus Wissenschaft und Unternehmen. Darin kam mehrfach die Überzeugung zum Ausdruck, dass künftig ein solides IT-Grundverständnis als Querschnittsqualifizierung unersetzlich ist. Der ideale Manager der Zukunft coache seine Mitarbeiter, verbessere ständig seine Skills und agiere als Vorbild. Zudem soll er die Mitarbeitenden in den Mittelpunkt stellen, zwar als Vorbild agieren, aber dennoch Hierarchien abbauen, eine Fehlerkultur leben und Freiräume schaffen.
Heutige „Hot Skills“ könnten schon bald durch Systeme Künstlicher Intelligenz (KI) ersetzt werden. So werde zum Beispiel das Wissen von Medizinern und Juristen über Präzedenz- und Krankheitsfälle über Software verfügbar sein. Allerdings schränkt sie ein, Roboter und KI-Systeme könnten einige menschliche Eigenschaften nichtt ersetzen.
Kompetenzen, die Menschen von Maschinen unterscheiden
Diese Sozial- und Methodenkompetenzen, die kein KI-System ersetzen kann, bilden denn auch die Basis der empfohlenen Verhaltensweisen. Diese werden künftig an Bedeutung gewinnen, wird vorhergesagt. Im Einzelnen geht es um Empathie, den zielgerichteten Umgang mit Emotionen, Kreativität, Innovationsfähigkeit, die Fähigkeit zum Umgang mit Komplexität und Ambiguität sowie strategisches und unternehmerisches Denken und Handeln.
Die drei zentralen Anforderungen an einen Digital Leader fasst Professorin Weiß unter den Schlagworten „Listen, Lean and Live the Change“ zusammen. Beim Zuhören geht es um Offenheit, um auf Wissen und Erfahrung der Mitarbeitenden zugreifen und zu können und ihre Motivation zu stärken. Die Lernbereitschaft zeigt sich darin die eigenen Kompetenzen zu hinterfragen und immer wieder auf den neuesten Stand zu bringen, sowie Mitarbeitenden Möglichkeiten zur Qualifizierung zu bieten. Eklatante Defizite in diesem Bereich hat erst jüngst eine Bitkom-Studie offenbart. Die Veränderung vorleben schließlich besagt seine Vorbildfunktion wahrzunehmen.