Aktuelles.
Neue Geschäftsmodelle noch Mangelware
Obwohl die meisten Unternehmen in den DACH-Staaten auf die Digitalisierung als Wachstumstreiber setzen, fehlt es vielerorts noch an der Entwicklung innovativer Geschäftsmodelle. Das ist ein zentrales Ergebnis der Studie Digital Value 2018 – der Beitrag der Digitalisierung zur Wertschöpfung von Horváth & Partners. Insgesamt wurden 210 Entscheider aus Unternehmen ab 500 Mitarbeitern und 250 Millionen Jahresumsatz aus Deutschland, Österreich und der Schweiz befragt. Fast alle (98 Prozent) setzen auf digitale Lösungen, mit denen Ertrag und Produktivität gesteigert werden sollen. Doch die fortschreitende Digitalisierung hat sich bisher erst bei knapp der Hälfte (52 Prozent) positiv auf den Umsatz ausgewirkt. Gegenüber der Planung und Umsetzung von Cloud-Anwendungen, Big-Data- und Smart-Data-Lösungen würden die Chancen von Lösungen aus dem Bereich des Internet of Things offenbar unterschätzt, heißt es bei springerprofessional.de weiter. Weder die Geschäftsmodelle und Konzepte noch das Produktportfolio der Unternehmen hätten sich infolge der Digitalisierung merklich verändert.
Irrglaube ans Ende der Transformation
Das Marktforschungsunternehmen Forrester hat eine Studie zum Status der Digitalisierung veröffentlicht, wonach gut jeder Fünfte (21 Prozent) die digitale Transformation für abgeschlossen hält. Darüber berichtet Christiane Pütter auf cio.de. Das wird als gefährlicher Irrglaube bezeichnet, da Veränderung künftig zum Dauerzustand werde. Insgesamt wurden knapp 1.600 Manager in Nordamerika und Europa befragt. 56 Prozent von ihnen gab an, mitten in der Transformation zu stecken. 15 Prozent sehen sich in einer Erhebungsphase, sieben Prozent am Beginn einer Transformation. Die verantwortlichen Manager müssten ihre Technologie-Kompetenz mit sehr genauen Einblicken in das gesamte Unternehmen verbinden, um die notwendigen Veränderungen „orchestrieren“ zu können, heißt es. Andernfalls könnten komplett verschiedene Arbeitsweisen in Unternehmen zu einem „Krieg“ rund um Digitalisierung führen, wie ein Befragter schrieb.
Neues Cebit-Festival mit positivem Resümee
Die Macher der Cebit in Hannover haben eine positive Bilanz für ihr neues Konzept gezogen. Erstmals ist die einst weltgrößte Computershow nach Jahren rückläufiger Zahlen mit einem neuen Festival-Charakter an den Start gegangen. Zwar hat sich die Besuchendenzahl mit 120.000 Menschen gegenüber dem Vorjahr nochmals deutlich verringert (2017 waren es rund 200.000 Besuchende). Doch die alte und neue Cebit seien nicht zu vergleichen, hieß es. Trotz des Rückgangs seien Ausstellende und Partner-Unternehmen allesamt zufrieden gewesen. Um die Jahrtausendwende hatten bis zu 800.000 Menschen die Cebit besucht. Erstmals fand die Cebit in diesem Jahr im Juni statt. Eine große Freifläche ermöglichte eine Art Technologie-Festival mit zahlreichen Präsentationen, einem Riesenrad, Streetfood-Ständen und Musikkonzerten.
Emotional Design der Mensch-Maschine-Koexistenz
Die mit der Digitalisierung verbundenen menschlichen Gefühle bilden einen wesentlichen Erfolgsfaktor für das Gelingen entsprechender Transformationsprozesse. Das hat Wissensberater Manfred della Schiava vom European Organisation Design Forum bei einer Veranstaltung in Frankfurt am Main hervorgehoben. Emotionen wie Ängste, Befürchtungen und Unbehagen könnten Veränderungen in Organisationen behindern oder gar unmöglich machen. Daher sei neben der Organisation der digitalen Infrastruktur diejenige des Emotional Designs genauso wichtig. Dabei gehe es um mehr als die Unternehmenskultur, nämlich das Wahrnehmen von Stimmungen und menschlicher Bedürfnisse, auch in Hinblick auf kommende Interaktion mit künstlicher Intelligenz.