Aktuelles.

24.09.2018
PERSONALENTWICKLUNG IST PERSöNLICHKEITSENTWICKLUNG.
Die Managementberaterin Svenja Hofert schreibt auf Huffington Post darüber, warum Personalentwicklung in agilen Zeiten auch Persönlichkeitsentwicklung sein muss.
In Hinblick auf die sich ändernde Arbeitswelt spricht sie von einem adaptiven Wandel, der nicht aus einem Zwang, sondern nur aus der Erkenntnis heraus erfolgen könne, dass dafür autonome Menschen benötigt würden. Autonome Menschen bänden sich freiwillig an ein Unternehmen oder andere Menschen. Die Autorin argumentiert entwicklungspsychologisch, dass dazu das Erreichen des so genannten „Erwachsenen-Ichs“ nötig sei, das innerlich frei und befähigt ist Grenzen zu ziehen. Für die bisher gegenteilige Entwicklung macht sie das Bildungssystem und die daran anschließende Arbeitswelt verantwortlich, die vor allem auf Anpassung, aber nicht auf eine gestalterische Adaption ausgerichtet seien. Bisher gehe es vorrangig darum die erteilte Aufgaben zu erledigen, Fachexpertise einzubringen und sich den Umständen anzupassen oder sogar zu unterwerfen. Entsprechend dieser Lernausrichtung habe die Personalentwicklung bisher auch meistens nur Training im Programm, sodass möglichst dieselbe Sicht der Wirklichkeit vorherrsche. Dabei bleibe jedoch die Persönlichkeitsentwicklung auf der Strecke. Wer aber Agilität ernst meine, müsse diese einbeziehen, so Svenja Hofert:
„Jedwede Organisationsentwicklung, die den Namen verdient, fördert oder bremst Persönlichkeitsentwicklung.“
Um das Zielbild des autonomen Menschen zu erreichen, müssten wir vom „Richtig-Modus“ zum „Effektiv-Modus“ wechseln. Dies entspreche reifen, in ihrer Persönlichkeit entwickelten Menschen, die sich an Wertmaßstäben orientieren und im Einklang mit Denken, Fühlen und Handeln ausgewogene Entscheidungen treffen könnten. Es ist nicht möglich diesen Dreiklang zu trennen, heißt es weiter. Denn wer sich nur auf Handeln fokussiere, entwickle vielleicht Kommunikationsfähigkeit. Dabei könne es sich aber dennoch um angepasste Menschen handeln, die mangels Persönlichkeit oft auch Doppelbotschaften sendete. Für die Reflexion von Prozessen und Kommunikation sei die Retrospektive aus dem agilen Kontext ein wunderbares Format, schließst die Autorin. Sie biete auch einen Reflexionsraum und die Möglichkeit, nicht nur das „was“ sondern auch das „wie“ zu betrachten.