Aktuelles.

26.11.2018
EMPOWERMENT ZU VERANTWORTUNG.

Aspekte der agilen Arbeitsweise bei FORTIS – Teil 5: Individuelle Voraussetzungen

Nachdem in den vorherigen Beiträgen vor allem die autonomen Business-Teams im Mittelpunkt standen, geht es in diesem Teil der Serie über die agile Organisation bei FORTIS um die individuellen Voraussetzungen. Welche Anforderungen sollte ich mitbringen, damit ich mich in einem solchen Umfeld wohlfühle? Fünfter Teil einer Serie zu Aspekten der agilen Arbeitweise bei FORTIS, Teil 1 im Februar 2018 behandelte die Sinnhaftigkeit, Teil 2 im April 2018 die Kundennähe, Teil 3 im Juni 2018 den Alltag autonomer Teams und Teil 4 im August 2018 Rekrutierung innerhalb der Teams.

Im vorigen Beitrag dieser Serie wurde die Zusammenstellung heterogener Teams und ihr Zusammenhalt als entscheidend für ihre Effektivität und Produktivität dargestellt. Gleichzeitig wurde auch behandelt, dass die Teammitglieder neben ihrem Tagesgeschäft im Kundenauftrag jeweils Zusatzaufgaben übernehmen, um die Autonomie der Teams zu gewährleisten. In diesem Beitrag geht es darum, welche individuellen Bedingungen erfüllt sein müssen, um sich in einem solchen Umfeld und Aufgabengebiet wohl zu fühlen.

Der Blick über den Tellerrand

Die wichtigste Bedingung für eine ausfüllende Tätigkeit im agilen Umfeld ist neben der fachlichen Kompetenz die Erwartungshaltung, mit der ich mich an die Arbeit mache. Viele Interessent*innen haben vor der ersten Kontaktaufnahme bereits von den mehrfachen Auszeichnungen von FORTIS als Great Place to Work gehört. Aber was bedeutet das für die oder den Einzelnen? Ist ein agil organisiertes IT-Unternehmen das richtige für mich?

Wenn du eigenverantwortliches Arbeiten liebst und deine Lösungen gerne mit anderen misst und vergleichst, dann könnte das für dich das Richtige sein. Wenn Du gerne über den Tellerrand deines eigenen Fachgebiets hinausschaust, dann bist du hier genau richtig. Eine Offenheit für andere Sichtweisen ist genau deshalb notwendig, weil das Team sich regelmäßig trifft und austauscht. Fehl am Platz ist, wer alles vorgegeben bekommen möchte und sich am liebsten nur mit Gleichgesinnten umgibt.

FORTIS-Teams sind bewusst heterogen gestaltet, das bedeutet, dass die Mitglieder unterschiedliche Kernaufgaben ausüben und insofern teilweise „eine andere Sprache“ sprechen, das heißt zum Teil eine andere Sichtweise haben. Das eigene Mindset erfordert somit den Willen und die Fähigkeit sich mit anders Denkenden auseinanderzusetzen, also über den eigenen Tellerrand zu schauen und keine Angst vor Andersartigkeit zu haben.

Das vorrangige Ziel der Teams ist es erfolgreich am Markt zu agieren. Daneben definiert jedes Team weitere Ziele. Aber Zielgespräche für die Mitarbeitenden im klassischen Sinne gibt es bei FORTIS nicht. Für den Erfolg ist vielmehr nötig, dass die Mitarbeitenden in den Business Teams unternehmerische Verantwortung tragen und dabei neben dem zentralen fachlichen Kerngebiet auch Zusatzaufgaben übernehmen, wie Akquise, Personal oder Controlling. Gleichzeitig werden all diese Kenntnisse nicht vorausgesetzt, sondern „Empowerment“ (Befähigung) bedeutet, dass die Mitarbeitenden durch Weiterbildung und Austausch dazu gebracht werden, sich diese Zusatzfähigkeiten zu erwerben.

Bereitschaft zum Dazulernen

FORTIS setzt darauf, dass sich diese verschiedenen Sichtweisen im jeweiligen Business Team ergänzen. Das heißt in der alltäglichen Planung und Selbstorganisation der Teams, dass sie sich gegebenenfalls auch etwas mehr Zeit nehmen müssen für Kommunikation und unaufgeregt damit umgehen sollten, wenn es Meinungsverschiedenheiten gibt, beziehungsweise auch, wenn Themen behandelt werden, die nicht mein Kerngebiet sind.

Diese Grundhaltung erfordert also die Bereitschaft einerseits meine Komfortzone zu verlassen und andererseits auch dazuzulernen. Denn mit der Zeit sind die Teammitglieder gefragt, auch wechselnde Zusatzaufgaben zu übernehmen. Das bedeutet gleichzeitig eine Zusatzqualifikation und Entwicklung der eigenen Persönlichkeit. FORTIS geht davon aus, dass die Komplexität der Aufgabenstellungen auch komplexe Sichtweisen erfordert und dass daher ein selbstorganisierendes Team nur dann weitgehend autonom am Markt agieren kann, wenn es ihm gelingt, nicht nur auf einen möglichst angenehmen Arbeitsplatz zu achten, sondern durch regelmäßigen Austausch ein maximales Lösungsspektrum zu ermöglichen. Alexander Boehnke von FORTIS IT-Services erklärt:

„Wenn ich nur einen Hammer habe, wird jedes Problem zum Nagel. – Was ich damit verdeutlichen möchte ist, dass der fachliche und der überfachliche Austausch bei FORTIS großgeschrieben wird, um in den Business Teams größtmögliche Kreativität und Kompetenz zu erreichen. Wir vertrauen darauf, dass wir uns gegenseitig beflügeln und uns so als Team auf das nächste Level heben können!“

Kultur des Vertrauens

Vertrauen ist ein wichtiges Stichwort. Das bedeutet im Unternehmen auch eine Fehlerkultur zu leben, das heißt Fehler zuzulassen. Das Vermeiden von Fehlern ist natürlich dennoch das Ziel. Allerdings hängt das auch stark damit zusammen, a) dass ich mir selbst Entscheidungen zu treffen zutraue und b) dass ich mich damit wohlfühle Entscheidungen zu treffen. Das hat auch viel mit Bauchgefühl zu tun. Denn Entscheidungen werden nicht nur mit dem Verstand getroffen.

Das Unternehmen setzt sich wie andere Unternehmen auch mit Entscheidungen auseinander, aus Gründen der Agilität, und um die Geschwindigkeit der Prozess nicht einzubremsen, jedoch retrospektiv. Denn die Mehrzahl der Entscheidungen ist erfahrungsgemäß gut. Die Erkenntnis des angemessenen Freiheitsgrades in der Entscheidung gehört dabei ausdrücklich mit zum Empowerment-Prozess, ein sicheres Gefühl dafür zu bekommen und lernen zu verstehen, bis wohin ich Entscheidungen alleine treffen kann und sollte und ab welcher Bedeutung eine Konsultation empfehlenswert oder sogar nötig ist.

Wachsende Übernahme von Verantwortung

FORTIS operiert ausdrücklich mit einem Konsultationsprinzip, um die Qualität der Entscheidungen zu gewährleisten. Dabei kann jede und jeder Mitarbeitenden im Team oder im Unternehmen zu einem Thema befragt werden, die oder der sich aus eigener Einschätzung gut damit auskennt. Um es an Beispielen zu verdeutlichen: Mit welcher Tastatur ich am besten programmieren kann, wird mir weniger die Geschäftsleitung als ich mir selber oder mein Kollege im Projekt sagen können. Und selbst, wenn der von mir ausgesucht Lehrgang nicht den gewünschten Erfolg, gebracht hat, ist es umso wichtiger das mit dem Unternehmen zu teilen, sodass andere von meiner Erkenntnis profitieren können.

Die eigentliche Herausforderung beim Empowerment besteht jedoch genau in der Vermittlung des sicheren Gespürs für die Linie, bis zu der ich alleine entscheide, und ab der ich besser zusätzlich andere konsultiere. Ansonsten hilft die regelmäßige retrospektive Betrachtung Entscheidungen zusehends eigenverantwortlich und selbstbewusst zu fällen. Genau dieser Umstand ist für FORTIS ein Ausdruck gelebter Übernahme von Verantwortung, die sich aus der entsprechend angelegten Umgangsweise und Organisation der Teams ergibt.

Dass den meisten Mitarbeitenden bei FORTIS genau diese Arbeitsauffassung besonders großen Spaß macht, weil sie auch mit einem sehr engen, meist freundschaftlichen Kontakt untereinander verbunden ist, beleuchtet der abschließende sechste Teil dieser Beitragsserie im Februar 2019.