2017 // November.
Neu im Buchregal: „Übermorgen – eine Zeitreise in unsere digitale Zukunft“ von Jörg Eugster
Neu im Buchregal: „Übermorgen – eine Zeitreise in unsere digitale Zukunft“ von Jörg Eugster
Zukunftsdenker und Onlinepionier Jörg Eugster hat ein neues Buch herausgebracht mit dem Titel „Übermorgen – Eine Zeitreise in unsere digitale Zukunft“. Darin beschreibt er ein leicht utopisches Szenario 2030 und versucht seinen Lesenden die Angst vor der Zukunft zu nehmen. Die Ausgangssituation lautet: Der digitale Tsunami kommt – so oder so. Wie also können wir agieren?
Der Zeitsprung ins Jahr 2030 konfrontiert uns mit Self-Driving-Cars auf den Straßen, die über eine Cloud verbunden sind. Künstliche Intelligenz, Big Data und Smart Data verhindern weitgehend Unfälle, Raserei und Drängelei. Eingekauft wird nur noch online, statt Geschäften gibt es Showrooms. Smartphones sind durch eine Matrix abgelöst, die Informationen über hochvernetzte Räume oder hochtechnisierte Geräte bereitstellt (Augmented Reality und Virtual Reality). Die Steuerung läuft ausschließlich über Sprachbefehle. Über die Matrix läuft zu Hause auch der Schulunterricht, ergänzt durch Projektarbeiten in Gruppen, von Coaches angeleitet.
Darüber berichtet online das schweizerische Mittelstandsmagazin organisator.ch. Auch wenn die Vision vielleicht noch etwas verfrüht erscheint, die Digitalisierungswelle rollt, das Internet der Dinge und die vierte industrielle Revolution werden keine Branche unberührt lassen. Jörg Eugster, Onlinepionier und Experte im Onlinemarketing, wird einmal mehr seinem Ruf als begeisterter Botschafter für die digitale Zukunft gerecht. Anders als viele Bedenkenträger schürt er keine Furcht vor Cyborgs und künstlicher Intelligenz, sondern sieht sich als Angstnehmer, der auf das riesige Potenzial der digitalen Revolution setzt.
In dem Buch liefert der Autor hilfreiche Tipps und gibt Antworten auf aktuelle Fragen wie: Welche Fähigkeiten brauchen künftig Arbeitnehmer? Welche Jobs und welche Branchen haben Zukunft? Warum benötigen Unternehmen eine umfassende Digitalstrategie? Dabei betont er, dass besonders auch die Politik gefragt ist, um die Rahmenbedingungen für das Zusammenleben von Mensch und Maschine zu schaffen. Gerade Deutschland hat verschiedenen Studien zufolge hohen Nachholbedarf.
Das Thema Digitalisierung ist noch nicht in der Mitte der Gesellschaft angekommen. Das Buch „Übermorgen“ macht Lust auf die Zukunft und hilft dabei die Chancen der Digitalisierung zu erkennen und ihr großes Potenzial für sich nutzen. Im erwähnten Beitrag wird das Buch sogar angepriesen „als Pflichtlektüre für Aufsichts- und Verwaltungsräte, Vorstände und Geschäftsleitungsmitglieder von Firmen aller Größen und Politiker“.
Jörg Eugster: „Übermorgen. Eine Zeitreise in unsere digitale Zukunft“, 264 Seiten, gebunden, erschienen im Midas Verlag, Zürich 2017, kostet 29,00 Euro.
Positives Beispiel von der Universität Potsdam
Positives Beispiel von der Universität Potsdam
Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes studieren in der reinen Informatik aktuell nur etwa 18 Prozent Frauen. Vor diesem Hintergrund schreibt Moritz Baumann auf dem Journalismus-Portal bento.de von einem Paradebeispiel, wie es Key Pousttchi, Inhaber des Lehrstuhls für Wirtschaftsinformatik und Digitalisierung an der Uni Potsdam, geschafft hat die Frauenquote zu erhöhen.
Seit dem laufenden Wintersemester bietet die Uni neu den Master-Studiengang „Wirtschaftsinformatik und Digitale Transformation" an. Pousttchi wird zitiert, dass Frauen oft die besseren Studierenden seien, da sie häufig ernsthafter und disziplinierter arbeiteten. Daher bezeichnet er die niedrige Frauenquote in Technik- und Informatikstudiengängen als verschenktes Potenzial.
Doch Technik und Informatik werden noch immer von Männern dominiert, Frauen sind in entsprechenden Studiengängen an deutschen Unis unterrepräsentiert. Dem Team in Potsdam ist es nun jedoch gelungen, dass sich für das Wintersemester 41 Prozent Frauen auf den neuen Studiengang beworben haben. Zunächst kontaktierte es Journalisten und Politiker, bis hin zu verschiedenen Bundesministerien mit der Frage, ob sie den Studiengang in sozialen Netzwerken teilen könnten.
Key Pousttchi war laut Beitrag auf bento.de beinahe frustriert, dass die Meinungsbildner die Chance nicht nutzten, mehr Frauen in die Informatik zu bringen. Stattdessen wurde die Beschreibung des Studiengangs in Studierenden-Gruppen sozialer Netzwerke veröffentlicht – mit Erfolg.
Moritz Baumann hat zwei Bewerberinnen nach ihrer Motivation gefragt, sich auf den Studiengang zu bewerben, der die Auswirkungen von Technik auf Wirtschaft und Gesellschaft untersucht. Dazu wird Wirtschaftsinformatik mit Verwaltungswissenschaft und Betriebswirtschaftslehre verbunden. Beide sagten, „sie wollten verstehen, wie Menschen und Maschinen künftig zusammenwirken“.
Vanessa Weber gab an, dass sie zum Teil für ihre Entscheidung belächelt wurde, auch ihre Eltern seien überrascht gewesen. Clementine Bertheau berichtet davon, dass ihr Freundeskreis mit ihrer Entscheidung sehr offen umgegangen sei. Sie bedauert, dass an Schulen und Hochschulen immer noch nicht genug um Frauen in MINT-Fächern geworben werde. Vanessa Weber erklärt, dass Frauen Mut benötigten, diesen Weg einzuschlagen, doch die beruflichen Perspektiven in diesem Bereich seien ausgezeichnet.
Abschließend zitiert Moritz Baumann Ursula Köhler, Sprecherin der Fachgruppe „Frauen und Informatik“ der Gesellschaft für Informatik. Ihr zufolge ist die Hemmschwelle, sich bei Studiengängen einzuschreiben, die zum ersten Mal angeboten werden, wesentlich niedriger als bei etablierten, männerdominierten Studiengängen. Zudem betrieben Lehrstühle bei neuen Studiengängen mehr Öffentlichkeitsarbeit, auch um Frauen zu gewinnen. Doch es sei an der Zeit, das Bild der Informatik zu ändern. Sie umfasse wesentlich mehr als nur das Schreiben von Programmen. Dann würden hoffentlich auch mehr Frauen den Mut fassen, diese bisher männerdominierten Studiengänge zu belegen.
Das Marktforschungsunternehmen IDC wagt den Blick in die Zukunft – Richtschnur für Entwicklungen im kommenden Jahr und darüber hinaus
Das Marktforschungsunternehmen IDC wagt den Blick in die Zukunft – Richtschnur für Entwicklungen im kommenden Jahr und darüber hinaus
Zum Jahresende mehren sich erfahrungsgemäß Beiträge, die eine bestimmte Anzahl von Prognosen für die die Zukunft abgeben. Als eines der ersten in diesem Jahr wagt das Marktforschungsunternehmen IDC zehn Prognosen für die digitale Transformation. Mit ihrer Hilfe soll sich der Weg in die digitale Zukunft besser planen lassen. Darüber hat Oliver Schneider auf it-markt.ch berichtet.
Die Prognosen sollen Firmen als Richtschnur bei der eigenen Strategie im kommenden Jahr und darüber hinaus dienen. Neben einigen Vorhersagen, die statistische Entwicklungen betreffen, sind vor allem diejenigen Aussagen interessant, die die Arbeitsorganisation betreffen. So wird eine Zunahme von Digital Leadership Teams (Prognose 4), die zunehmende Anforderung von Analytics- und KI-Kenntnissen (Prognose 7) sowie das Aufkommen digitaler Genossenschaften (Prognose 8) vorhergesagt.
Prognose 1: Bis Ende 2019 werden die globalen Ausgaben für die digitale Transformation um 42 Prozent auf 1,7 Billionen US-Dollar anwachsen.
Prognose 2: Bis 2019 werden digital transformierte Unternehmen mindestens 45 Prozent ihres Umsatz mit "Future of Commerce"-Geschäftsmodellen machen.
Prognose 3: Bis 2020 werden Investoren digitale Unternehmen anders wahrnehmen. Spezifische Messgrößen auf Basis von Platform Participation, Data Value und Customer Engagement werden mehr als 75 Prozent der Bewertung eines Unternehmens ausmachen.
Prognose 4: Bis Ende 2018 werden 40 Prozent aller Unternehmen über ein Digital Leadership Team verfügen und einen Leiter für die digitale Transformation im Management haben.
Prognose 5: Bis 2019 werden persönliche Assistenten und Bots nur 1 Prozent aller Transaktionen ausführen. Aber sie werden 10 Prozent aller Verkäufe beeinflussen.
Prognose 6: Bis 2020 wird das Umsatzwachstum durch informationsbasierte Produkte und Dienstleistungen bei der Hälfte der globalen Top-2000-Firmen doppelt so hoch ausfallen wie der Durchschnitt des gesamten Portfolios.
Prognose 7: Bis 2020 werden bei 85 Prozent aller technischen Stellen Kenntnisse in den Bereichen Analytics und künstliche Intelligenz gefragt sein.
Prognose 8: Bis 2020 werden 25 Prozent der Top-2000-Unternehmen digitale Trainingsprogramme und digitale Genossenschaften für den Kampf um Fachkräfte schaffen.
Prognose 9: Bis 2019 werden 40 Prozent aller Digitalisierungsprojekte durch künstliche Intelligenz unterstützt, was wichtige Erkenntnisse über neue Betriebs- und Monetarisierungsmodelle ermöglicht.
Prognose 10: Bis 2020 werden 60 Prozent aller Unternehmen eine digitale Plattform-Strategie entwickelt haben und im Begriff sein, diese Strategie umzusetzen.
Shawn Fitzgerald, Research Director Worldwide Digital Transformation Strategies bei IDC, kommentiert die Prognosen dahingehend, dass zwar immer mehr Unternehmen digitalisiert würden:
„Gleichzeitig gibt es aber eine wachsende Kluft zwischen Vorreitern und Nachzüglern. Das wird für Unternehmen, die den Sprung zur digitalen Organisation nicht schaffen, erhebliche Folgen haben.“
Kluft bei der Umsetzung digitaler Strategien wächst
Eine Studie von Vanson Bourne im Auftrag von HCL Technologies offenbart, dass nur 10 Prozent der Unternehmen weltweit eine umfassende Strategie für die digitale Transformation besitzen.
Kluft bei der Umsetzung digitaler Strategien wächst
Eine Studie von Vanson Bourne im Auftrag von HCL Technologies offenbart, dass nur 10 Prozent der Unternehmen weltweit eine umfassende Strategie für die digitale Transformation besitzen.
Wie Heidemarie Schuster auf IT-Business.de schreibt, wächst demnach die Kluft zwischen Strategie und Umsetzung. Befragt wurden 340 IT- und Business-Entscheider großer Unternehmen mit mehr als 3.000 Mitarbeitern und einem Umsatz von mehr als 2 Milliarden US-Dollar. Die Mehrheit dieser Unternehmen (70 Prozent) besitzt zwar eine Transformationsstrategie, doch sie wird nur von 10 Prozent in aller Konsequenz umgesetzt. Entsprechend gaben auch nur 26 Prozent der Befragten an, dass sie bereits von digitalen Transformationsprojekten profitieren. Anand Birje, Chief Vice President bei HCL, betont,
„dass eine Kombination aus Digitalisierungstechnologien, transparenten Systemen und Prozessen sowie Dateneinblicken in Echtzeit eine effektive Nutzung digitaler Inhalte ermöglicht“.
Award für Digitalisierungs-Erfolge
Die Steinbeis School of Management, Mediate und Vogel Business Media möchten mit dem neuen Award „Digital Transformer of the Year“ zukunftsweisende Transformationsleistungen ausgezeichnen. Anlass für den neuen Wettbewerb ist das Ergebnis einer gemeinsam durchgeführten Onlineumfrage, die belegt, dass sich viele Unternehmen in Deutschland mit der Digitalisierung noch schwer tun. Darüber schreibt Sebastian Hofmann auf maschinenmarkt.vogel.de. Demnach wird das Ergebnis der Onlinebefragung von mehr als eintausend Fach- und Führungskräften als ernüchternd bezeichnet. In vielen Branchen gebe es zum Teil erheblichen Nachholbedarf. Die erste Preisverleihung findet am 4. Dezember 2017 in Berlin statt. Interessierte können sich hier anmelden.
Die digitale ist eine kulturelle Transformation
Die digitale Transformation ändert Unternehmen offenbar grundlegend. Das ist das Ergebnis einer Umfrage zur Open-Source-Kultur in Unternehmen, die der Software-Entwickler Red Hat bei 150 leitenden Personen seiner Kunden durchführen ließ. Darüber berichtet Hans-Joachim Baader auf pro-linux.de. Ganze 91 Prozent der Befragten waren der Meinung, dass die technologischen Entwicklungen Änderungen in der Arbeitsweise von Unternehmen erforderten. 52 Prozent arbeiten demnach bereits an der Umsetzung von Änderungsplänen. Weitere 10 Prozent haben Pläne, sie sich aber noch nicht in Umsetzung befinden. 84 Prozent sind der Ansicht, dass die IT der Bereich ist, der am meisten zu einer Änderung der Firmenkultur beiträgt. Weit abgeschlagen sind die Bereiche der Personalverwaltung (24%), Schulungen leitender Mitarbeiter (23%), Finanzen (12%) und Marketing (12%).
ZKM-Ausstellung zum Leben in digitalen Welten
Im Karlsruher Zentrum für Kunst und Meiden ZKM sorgt derzeit eine Ausstellung für einiges Aufsehen: „Open Codes – Leben in digitalen Welten“ heißt das für Museumskreise sehr ungewöhnliche Format. In den Badischen Neuesten Nachrichten schreibt Wolfgang Weber, das ZKM wolle mit dieser Mischung aus Labor und Lounge nicht weniger präsentieren als „eine Neudefinition des Museums für das 21. Jahrhundert“. Interaktive Installationen regen zum Erleben der digitalen Transformation ein, wie etwa der digitale Spiegel „YOU:R:CODE“ von Bernd Lintermann, der Besuchende mit Daten über sich selbst konfrontiert. Tischkicker und Tischtennis bieten analogen Ausgleich. Die Ausstellung im ZKM Karlsruhe, Lorenzstraße 19, ist zu sehen bis zum 5. August 2018, immer Mittwoch und Freitag 10 bis 18 Uhr, Donnerstag 10 bis 22 Uhr sowie Samstag und Sonntag 11 bis 18 Uhr. Weitere Infos hier.