Branchenmeldungen November 2020

Corona-Krise forciert Digitalisierung

Je digitaler ein Unternehmen, desto besser komme es durch die aktuelle Krise, erklärte Bitkom-Präsident Achim Berg im Vorfeld der Digital Transformation Week Ende November 2020. Digitalisierung werde zunehmend zur Überlebensfrage für Unternehmen aller Branchen. Er stützte diese Behauptungen durch eine repräsentative Umfrage unter 605 Unternehmen mit 20 oder mehr Mitarbeitenden aller Branchen im Auftrag des Digitalverbands Bitkom. Demnach ist die Zahl der Unternehmen ohne jede Digitalstrategie im Laufe eines Jahres um rund ein Drittel zurückgegangen. Aktuell geben nur noch 17 Prozent der Unternehmen an, über keine Digitalstrategie zu verfügen. Im April lag der Anteil noch bei 22 Prozent, vor einem Jahr sogar bei 26 Prozent. Rund jedes dritte Unternehmen (32 Prozent) hat dabei aktuell eine zentrale Digitalstrategie, weitere 46 Prozent haben zumindest eine Strategie in einzelnen Unternehmensbereichen.BITKOM Logo 300x109 1

Wirtschaft und Industrie verpassen Chancen der Digitalisierung

Gastautor Gerald Wolf berichtet auf blogistic.net von einer Zurückhaltung in Wirtschaft und Industrie einen Change-Prozess zur Digitalisierung anzugehen. Selbst in größeren Unternehmen sei die Digitalisierung in der strategischen Ausrichtung oft noch unzureichend berücksichtigt. Dabei habe ihr die noch anhaltende Corona-Pandemie einen starken Schub verschafft, indem vermehrt auf Online-Konferenzen, bargeldlose Bezahlung und E-Commerce-Nutzung umgestellt worden sei. Die Zurückhaltung in der Anpassung der Prozesse werde oft damit begründet, diese Themen entweder nicht stemmen zu können, falsch anzugehen oder nicht das richtige Personal dafür zu haben. Der Autor warnt, wer ständig überholt werde, sei irgendwann der Letzte. Dabei zeige die Vielfalt an digitalen Lösungen eindeutige Vorteile aus der Digitalisierung auf, wie etwa vereinfachte und transparentere Prozesse, zusätzliche Services und Produkte für Kunden oder eine bessere Datenbasis für die Unternehmenssteuerung.Selbsteinschaetzung Digitalisierung

Jedes dritte Unternehmen hält sich selbst für digital rückständig

32 Prozent der Unternehmen in Deutschland sehen sich bei der Digitalisierung im Rückstand. Als Vorreiter stufen sich dagegen gerade einmal 16 Prozent ein. Das ergibt die Studie „Potenzialanalyse Reality Check Digitalisierung“ von Sopra Steria und dem F.A.Z.-Institut, über die Christina Rose auf dem Portal ontoone.de berichtet. In 35 Prozent der Unternehmen fehlt demnach immer noch eine Gesamtstrategie, um Geschäft, Prozesse und Organisation zu digitalisieren. Zwar gelte die Corona-Krise als Katalysator für die Digitalisierung von Wirtschaft und öffentlicher Verwaltung, doch dies gelte bei weitem nicht für alle Unternehmen. Lediglich 30 Prozent der Befragten bestätigen, während der Pandemie in die Digitalisierung ihrer Geschäftsprozesse investiert und dadurch einen dauerhaften Digitalisierungsschub erfahren zu haben. In jedem zweiten Unternehmen habe die Pandemie nicht viel mehr bewirkt als die Zunahme von Videokonferenzen und Home-Office.unit4 Logo

Digitalisierung befördert Fokus auf den Menschen

Bei den Themen „Homeoffice“, „Remote Work“ sowie bei weiteren Herausforderungen an die Digitalisierung von Unternehmen stehen Lösungen im Fokus, die den Menschen in den Mittelpunkt stellen. Das ergibt die aktuelle Studie „People-Led Digital Transformation“ von Unit4, einem Anbieter cloud-basierter Unternehmensanwendungen. Für die Befragten in Deutschland sind demnach drei Folgen von Covid-19 auf ihre Organisationen zentral: Ihre Planung ist agiler geworden (50 Prozent), das Innovationstempo hat sich erhöht (46 Prozent); Investitionen in die Migration in die Cloud wurden verstärkt (36 Prozent). Weiter heißt es, agile Planung und intuitive Interfaces erhöhten die Produktivität der Mitarbeitenden auch im Homeoffice. Zugleich steigere eine erleichterte Zusammenarbeit die Nutzungszufriedenheit und Produktivität der Mitarbeitenden.

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