Auf dem Fachportal springerprofessional.de benennt Andreas Nölting drei Themen, die Unternehmen in diesem Jahr beachten sollten, um auf die Unwägbarkeiten der Weltpolitik, die eigene Reputation und die radikalen Auswirkungen der digitalen Transformation gut vorbereitet zu sein. Diese seiner Meinung nach elementaren Führungsthemen sind agiles Management, die digitale Transformation und unternehmerische Verantwortung.
Der Autor eröffnet seinen Beitrag mit der amüsanten Randnotiz, dass Deutschland das beste Land der Welt sei, wie US-Forscher vor genau einem Jahr herausgefunden haben wollen. Das Sozialprodukt wachse, wenn auch mit geringeren Raten als zuvor, die Arbeitslosenzahl sei auf einem niedrigen Niveau, der Staatshaushalt weise ein Plus auf und auch die europäische Finanzkrise dränge sich aktuell nicht als Krisenthema auf. Dazu zählten die Marken einiger deutscher Unternehmen zu den bekanntesten der Welt, einzelner Affären zum Trotz.
Dennoch befänden wir uns in unsicheren und rasanten Zeiten, in denen viele wirtschaftliche Herauforderungen die globale Stabilität gefährdeten. Andreas Nölting nennt unter anderem Terrorismus und Fluchtbewegungen, Brexit und Trump, aber auch Big Data und digitale Transformation. Er hält fest, dass es sich bei Letzterem um einen der größten Umbrüche der vergangenen Jahrzehnte handle. Neue Möglichkeiten und Kanäle zur Interaktion mit Kunden führten zur Vernetzung aller Wirtschaftsbereiche, neue Geschäftsstrategien verdrängten disruptiv alte Konzepte.
In Anbetracht einer zunehmenden Dynamik der digitalen Vernetzung ist es jedoch umso wichtiger die eigenen Werte und seine soziale Verantwortung nicht aus den Augen zu verlieren. Der Autor bezeichnet sie als „elementaren Teil der Unternehmensstrategie“:
„Die Gewinnmaximierung allein – der wichtigste Maßstab der vergangenen Jahrzehnte – reicht als Daseinsbegründung nicht mehr. Unternehmen müssen der Öffentlichkeit und ihren Kunden erklären können, wofür sie stehen, welchen Beitrag sie zur Gesellschaft leisten und weshalb ihre Produkte oder Dienstleistungen den Menschen helfen.“
Um seinen Worten Nachdruck zu verleihen, warnt er vor der Thematisierung unternehmerischen Fehlverhaltens in sozialen Medien und damit verbundene gravierende negative Auswirkungen für die Reputation eines Unternehmens. Daher sei es unerlässlich, dass Werte vom Management gelebt und die Einhaltung der Normen überwacht würden.
Ethische Verantwortung gewinnt eine besondere Ausprägung im agilen Management. Dieses befindet Andreas Nölting für nötig, um eine oft lähmende, hierarchische Struktur der innerbetrieblichen Entscheidungsfindung zu überdenken und die Unternehmensstrategie auf die Disruption der Märkte anzupassen. Als zentralen Punkt agiler Unternehmensführung betont er Eigenverantwortung und Entscheidungsfreiheit der Mitarbeitenden. „In der schnellen, digitalen Geschäftswelt gibt es keine Zeit mehr für traditionelle hierarchische Entscheidungsprozesse“, schreibt er.
Agile Methoden förderten zudem die Transparenz, den Wissensaustausch und die Solidarität unter den Mitarbeitern und damit die Wendigkeit und Produktivität eines Unternehmens. Dabei stärken sie auch die Identifikation der Mitarbeitenden mit dem Unternehmen und damit ihre Freude an der Arbeit. Diesen Ansatz der flachen Hierarchien, der Selbstorganisation und des Know-how-Transfers innerhalb der und zwischen den Teams verfolgt FORTIS bereits erfolgreich seit mehreren Jahren.