Aspekte der agilen Arbeitsweise bei FORTIS – Teil 6: Erwünschte Nebenwirkungen eigenverantwortlichen Handelns
In den bisherigen Beiträgen dieser
Reihe ging es vor allem um die Organisation der autonomen Business-Teams und um
die Selbstorganisation Einzelner. Der abschließende Teil behandelt die
erwünschten Nebenwirkungen einer freudigen Grundhaltung, die sich aus Eigenverantwortung
und weitgehender Selbstbestimmung ergibt. Der sechste Teil beschließt die Serie
zu Aspekten der agilen Arbeitsweise bei FORTIS. Teil 1
im Februar 2018 befasste sich mit Sinnhaftigkeit, Teil 2 im April 2018
mit Kundennähe, Teil
3 im Juni 2018 mit dem Alltag autonomer Teams, Teil 4 im
August 2018 mit der Rekrutierung innerhalb der Teams und Teil 5
im November 2018 mit der Eigenverantwortung.
Übersicht über Bedingungen
Im vorigen Beitrag wurde
die Erwartungshaltung beleuchtet, die Mitarbeitende von FORTIS mitbringen
könnten, damit sie sich im Umfeld heterogener agiler Teams wohl fühlen. Von
Vorteil ist, wenn ich mir darüber bewusst bin, was mich erwartet. Oder ich
sollte mir im Verlauf einer Beschäftigung klar machen, was diese
Organisationsform für mich bedeutet, das heißt, mit was für einer Haltung ich
gute Aussichten habe mich darin wohlzufühlen. Im fünften Beitrag der Serie
wurde festgehalten, dass dazu folgende Punkte gehören:
- Bereit sein neben meinem fachlichen
Kerngebiet auch Zusatzaufgaben zu übernehmen
- Ein Mindestmaß an unternehmerischem
Denken ausbilden
- Interesse für die Autonomie des eigenen
Teams entwickeln
- Eine Offenheit für andere Sichtweisen
mitbringen
- Kommunikativ fähig sein mit
Meinungsverschiedenheiten umzugehen
- Andersartigkeit
wertschätzen und als bereichernd wahrnehmen
- Dafür offen sein, mich
selbst weiterbilden zu wollen
Diese Haltung ist weder bei
Interessenten und Neuanfangenden noch bei langjährigen Mitarbeitenden gleich ausgeprägt.
Das muss und soll sie auch nicht sein. Dennoch stellen die oben genannten
Punkte mögliche Bedingungen dafür dar, sich auf längere Zeit in diesem
Arbeitsumfeld wohlzufühlen. Menschen ändern sich, entsprechend ändert sich je
nach Lebensabschnitt möglicherweise auch ihr Anspruch an die berufliche
Situation.
Im Kern besteht die
Anforderung jedoch vor allem darin, meine eigene Arbeit sehr gerne und fachlich
kompetent zu verrichten und zugleich eine Offenheit dafür zu haben, was sich
über mein Fachgebiet hinaus abspielt – sei es im selben Projekt, sei es im
agilen Team oder sei es im eigenen Unternehmen (FORTIS) oder im jeweiligen
Kundenunternehmen. Häufig befinden sich die agilen Teams von FORTIS vor Ort in
den Räumlichkeiten des auftraggebenden Unternehmens. Diese doppelte
Zugehörigkeit ist ebenfalls eine gewisse Herausforderung für das
Selbstverständnis und das Verhalten.
Lebenslanges Lernen erwünscht
Heutige Human Resources
Manager*innen sind sich weitgehend darin einig, dass lebenslanges Lernen ein Ziel
von hohem Wert ist. Die meisten Biografien spielen sich nicht mehr in einem
einzigen Anstellungsverhältnis ab. Häufiger als früher finden Berufswechsel und
auch Quereinstiege zu gänzlich neuen Aufgabengebieten statt. FORTIS unterstützt
seine Mitarbeitenden darin, sich weiter zu entwickeln und wurde für seine
Vorgehensweisen bereits mehrfach als Great Place to Work ausgezeichnet.
Mit der Freude als
erwünschter Folge einer Organisation in agilen Teams, unter der Bedingung einer
geeigneten Haltung, schließt sich der Kreis dieser Beitragsserie. Im
ersten Teil aus dem Februar 2018 wurde
eine Prämisse zur agilen Arbeitsweise bei FORTIS benannt:
„Wir sind erfolgreich, wenn die Menschen Spaß an ihrer Arbeit haben und Sinn darin sehen, was sie tun.“
Die sinnstiftenden Elemente finden sich
auch in der obigen Aufzählung wieder: in meinem Fachgebiet erfolgreich zu
arbeiten, auch fachfremde Aufgaben zu übernehmen und gemäß einem gemeinsamen
Wertekanon zusammen zu arbeiten. Im zweiten Teil,
betitelt „Das Ohr am Kunden“, wurde die räumliche Nähe zur
auftraggebenden Organisation als passende Grundlage der Tätigkeit aus dem
Agilen Manifest hergeleitet. Daraufhin beschrieb der dritte Beitrag, wie der
Alltag bewältigt werden kann, indem die Teams und ihre Mitglieder die „Veränderungsbereitschaft
erhalten“, so der Titel.
Vertrauen bereitet Freude
Über den vierten
Beitrag „Teamstärke entscheidet“ und die Frage, wie sich
die Teams intern entwickeln und auch personell durch Rekrutierung verändern,
führte die Serie schließlich zu der Frage, welche individuellen Voraussetzungen
für das „Empowerment
zu Verantwortung“ (Titel) hilfreich sind. Darin kommt
auch das wichtige Stichwort des Vertrauens zur Sprache: Das Vermeiden von
Fehlern hängt stark damit zusammen, a) dass ich mir selbst Entscheidungen zu
treffen zutraue und b) dass ich mich damit wohlfühle Entscheidungen zu treffen.
FORTIS vertraut darauf, dass die Einzelnen sich trauen Entscheidungen zu
treffen, und dass sie sich damit wohlfühlen.
„Vertrauen erzeugt Selbstvertrauen“, sagt Alexander Boehnke von FORTIS IT-Services. „Wenn die Teams den Rückhalt und das Vertrauen sowohl des Kunden als auch des eigenen Managements spüren, dann haben sie den Freiraum über ihre Organisation als Team und ihre Vorgehensweise zur Lösung einer Aufgabe selbst zu bestimmen. Und genau das führt gewöhnlich zu Zufriedenheit.“
Persönliches Wohlfühlen ist dabei von zentraler Wichtigkeit. Wenn sich die Mitarbeitenden mit ihrer Arbeit wohlfühlen, in ihrem Team wohlfühlen und mit dem zugestandenen Freiheitsgrad bei Entscheidungen, dann ist das eine der wichtigsten Voraussetzungen für Zufriedenheit. Wenn die Kunden dann mit der geleisteten Arbeit nicht nur zufrieden, sondern möglicherweise davon sogar begeistert sind, dann ist das auch für FORTIS ein zusätzlicher Grund zur Freude.
Die Freude bei der Arbeit ergibt sich somit infolge einer sinnstiftenden Tätigkeit, bei der Arbeit für einen Kunden vor Ort, in weitgehend autonomen Teams, die auch für ihre eigene personelle Weiterentwicklung mit verantwortlich sind, durch Empowerment zu unternehmerischer Verantwortung. Häufige, freundschaftliche Beziehungen unter den Mitarbeitenden von FORTIS sind dann noch das I-Tüpfelchen. Insofern ist Freude nicht unbedingt das oberste Ziel der Arbeit für FORTIS, jedoch eine besonders gerne gesehene und sehr willkommene Konsequenz.